Die Form und Lage der Gebäude, die Teil der modernen Architektur der Insel sind, spiegeln die allgemeinen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedingungen wider, die auf Lesbos vor allem im 19. und 20.
Jahrhundert herrschten. Insbesondere nach 1923 änderte sich das Bild mit dem Wegzug der Muslime und der Ansiedlung von Flüchtlingen. Neue Stadtviertel wurden gebaut, und trotz der Auswirkungen der kleinasiatischen Katastrophe auf das wirtschaftliche und soziale Leben blieben Handel und Industrieproduktion bis 1940 florierend und rentabel. Typische Beispiele aus dieser Zeit, die von besonderem architektonischem Interesse sind und im Laufe der Zeit unverändert geblieben sind, sind unter anderem die von Kaufleuten und Großgrundbesitzern errichteten Industriegebäude, die Herrenhäuser, die dem Großbürgertum als Wohnsitz dienten und sowohl in der Hauptstadt als auch in anderen Siedlungen zu finden sind, sowie andere Architekturbeispiele, die vom kosmopolitischen Charakter der Insel und den Einflüssen, die sie aufgenommen hat, zeugen, wie z. B. die Türme, Brunnen usw.